Mittwoch, 19. August 2009

Der letzte Monat ist angebrochen…

Mit der Ankunft in Paraguay hat der letzte Monat unserer Weltreise begonnen. Paraguay liegt zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien und wird von den meisten Touristen ausgelassen, obwohl die Leute dort (vielleicht eben gerade darum) sehr hilfsbereit und freundlich sind. Wir haben einige Tage in der Hauptstadt Asuncion verbracht. Zufälligerweise haben wir den Unabhängigkeitstag miterlebt. Hunderte von Uniformierten in Reih und Glied, vom Soldat bis zum Militärchef. Musik, Theater und als Höhepunkt die Ankunft des Präsidenten Paraguays! Gut abgeschirmt von Bodyguards und bewacht von Scharfschützen auf den Dächern der umliegenden Gebäude ist er in einem gepanzerten Wagen angekommen – Hollywood lässt Grüssen. Im Park waren viele Leute, es wurde getanzt, gegessen und gefeiert. Wir freuten uns auf eine grosse Party - da es Samstag war, dachten wir dass am Abend so richtig was ab geht… aber nicht in Paraguay: Restaurants und Strassen waren menschenleer als wir von einem kurzen Ausflug in das Dorf Luque gegen Abend in die Hauptstadt zurückkehrten. Also genossen wir das gute Essen mit nur wenigen Gästen in unserem Lieblingsrestaurant Bolsi. Der Service im Restaurant war top, das Essen super – wie bei uns zuhause. Von der Terrasse aus konnten wir den beliebten Job „Parkeinweiser“ kennenlernen. Wenn man Abends nicht viel zu tun hat, steht man in die Strasse und hilft den Leute beim Einparkieren. Mit der Bezahlung von umgerechnet 10 Rappen ist dann auch gleich noch das Bewachen des Autos mit dabei. Am Wochenende kann man sogar noch während dem „Käfele“ das Auto waschen lassen für weitere 50 Rappen. So werden am Wochenende an jeder Strassenecke Autos gewaschen.

Nach einem kurzen Flug (1.5 Stunden) sind wir am Montagabend in Santa Cruz de la Sierra im Südosten Boliviens angekommen. Für nur 60 Franken mehr konnten wir damit weitere 21 h Bus fahren umgehen. Nach den sehr „europäischen“ Städten in Argentinien und selbst Paraguay, sind wir jetzt wieder in einer etwas „anderen“ Welt. Die Autos sind wieder verbeult und alt, Fussgänger haben wieder keinen Vortritt mehr (selbst wenn sie schon mitten auf der Strasse sind) und alles dauert mindestens doppelt so lange! Zum Beispiel: Wir haben einen Brief mit Bild-DVDs nach Hause geschickt. Dazu brauchte es den Originalpass, zwei Passkopien, einen Fingerabdruck und über 30 Minuten (ohne Anstehen) – das übertrifft sogar den Versand der 10-Kilo-Packete aus Vietnam, Thailand und Nicaragua. Dann haben wir noch bei einem Travel Agent (die buchen nur Flüge) einen Flug von Trinidad nach La Paz gebucht und haben dafür sage und schreibe über eine halbe Stunde gebraucht, obwohl die Dame online bloss Datum, Zeit, Name und Passnummer eingeben musste! Da wir hier nicht leben sondern in den Ferien sind, können wir darüber lachen und erleben somit immer wieder lustige Sachen.

Santa Cruz ist die grösste und modernste Stadt Boliviens und das Wirtschaftszentrum des Landes. Es hat einen schönen Plaza Central mit einer Kathedrale und vielen Restaurants und Marktständen. Gestern war „Dia de Artesano“ (Tag des Kunsthandwerks, einmal im Jahr) mit vielen Marktständen, Einheimischen und super Souvenirs. Uns ist noch aufgefallen: Wir glauben, die Leute hier sehen nicht so gut. Innerhalb von 4 Häuserblocks hats 15 bis 20 Optiker-Geschäfte!

Wir fahren heute nach Trinidad (im Staat Benin im Nordosten Boliviens) und machen dort eine 4-tägige Amazonas-Boot-Tour. Wir haben uns entschieden noch möglichst lange in den warmen Gebieten zu bleiben, auch wenn wir uns somit wieder auf Moskitokrieg einstellen müssen! Hasta pronto!

1 Kommentar:

Natalie hat gesagt…

Hoi zäme

Geniesst eure letzten Wochen noch so richtig. Wir haben auch nur noch 2 Wochen vor uns...die Zeit vergeht einfach immer viel zu schnell.

Was wir aber eigentlich noch sagen wollten: Viel Spass mit eurem Moskitokrieg...den haben wir nämlich auch jeden Abend.
Reto ist schon soo angefressen von den Biestern, dass er das Zelt nach 21.00 Uhr nur noch in Schutzausrüstung verlässt. ;-)

Freuen uns sooo, euch bald wieder zu sehen.. (Ich kanns echt kaum erwarten...)

Wein wird bereits jetzt kühl gestellt...hi hi hi

Ganz liebe Grüsse aus Ottawa
Natalie, Reto