Donnerstag, 29. Januar 2009

Im Land der langen weissen Wolke

Die Zeit läuft und wir sind schon wieder seit gut einer Woche in Neuseeland – und somit auf unserer Weltreise am weitestens weg von zuhause.

Das Land der langen weissen Wolke – wie Neuseeland auch genannt wird – macht seinem Namen alle Ehre. Wolken hat es hier wirklich viele und jeden Tag. Das Wetter ist sehr wechselhaft und kühl (für unsere Verhältnisse ;-). Da scheint mal die Sonne und die nächste Stunde tröpfelt es vom Himmel. So wechselhaft wie das Wetter ist aber auch die Landschaft. Wir haben schon wieder viel schönes gesehen und erlebt:

Christchurch
Endlich mal haben wir wieder zwei bekannte Gesichter gesehen. Es war richtig toll Martina (Nottwil) und Andrea (Buttisholz) nach langem Plangen in Christchurch zu treffen! Zusammen mit ihrer Kollegin Gaby haben wir Kaffe, Bier und Essen genossen und gegenseitig die wichtigstes News ausgetauscht. Leider war die Zeit wie immer in solchen Situationen viel zu kurz.

Nachdem wir unseren Wicked abgepickt haben (wieder ein super Camper, dieses Mal mit einem riesigen Glasdach!) sind wir auf den Christchurch-Hausberg gefahren und haben dort oben frei gecampt. Am 24. Januar (Böögis Geburi) konnten wir von dort aus einen spektakulären Sonnenaufgang geniessen (das kitschig rote Foto ist übrigens nicht digital bearbeitet!). Eigentlich wollten wir an Böögis Geburi online sein zum skypen. Alle Bemühungen haben aber nichts genützt. Mails konnten wir zwar lesen (vielen lieben Dank für alle Glückwünsche), skypen funktionierte allerdings nicht. Aber es wird dann sowieso im September richtig gefeiert und angestossen!
Damit wir euch zuhause etwas „näher“ sind sind wir ins International Antarctic Center, wo man in einen -18°Grad-Sturm erleben kann! Brrr….

Lake Takepo
Nach vier Tagen in Christchurch sind wir dann zum Lake Tekapo (etwas südlich in der Mitte der Südinsel) gefahren, wo wir wieder ein lustiges Treffen mit Peter und Kordula aus Österreich hatten. Wir hatten Sie in Coral Bay (Australien) kennengelernt und konnten beide unsere Reisepläne so richten, dass wir uns nochmal treffen konnten. Es war super und sicher nicht das letzte Treffen! :-)

Am Lake Tekapo hatte Böögi noch sein Fisch-Highlight (er hat sich eine Fischerrute zum Geburtstag geschenkt): schon beim zweiten Mal probieren hat nach 10 Minuten ein feiner Fisch angebissen! Er hat jetzt so Freude am Fischen gefunden, dass wir jeden Tag probieren ein Halt zum Fischen zu machen.

Southern Scenic Route
An der Ost- und Südküste hat es viele Highlights. Spezielle Felsen, fossilisierter Wald aus dem Jurasic Zeitalter, Seelöwen, windige Ecken mit Leuttürmen, grüne Weiden die bis an die Küste reichen und tausende Schafe.

Momentan verweilen wir gerade in Te Anau, dem Gateway zum Milford Sound im Fjordland National Park. Wir sind gespannt was uns hier erwartet!

Wir schicken euch ganz liebe Grüsse vom anderen Ende der Welt!

Mittwoch, 21. Januar 2009

Australien: Wonderschön esch es gsi!!

Der Wicked Bus ist abgegeben, unsere Sachen sind gepackt, Roger Federer ist gut gestartet und wir schauen nach Neuseeland. Doch alles der Reihe nach.

Adelaide – Barossa Valley

Als wir in Adelaide unseren Wicked abholten gab’s eine Überraschung. Weil kein Bus in unserer Kategorie verfügbar war, erhielten wir einen Bus der nächst höheren Kategorie und das heisst 4 WD. Wir sind dann direkt los Richtung Barossa Valley. Das ist das Weingebiet von wo die meisten bekannten Weine aus Australien stammen. Wolf (Wolfgang) Blass, anfangs 60er Jahre aus Deutschland ausgewandert, ist der grösste Weinproduzent des Barossa Valley, wahrscheinlich von ganz Australien. Eine wirklich imposante „Weinfabrick“ und auch die Weine sind super fein. Natürlich haben wir auch bei Peter Lehmann vorbei geschaut. Auch bei ihm haben wir Wein probiert und uns für die nächsten Tage mit „Schweizer“ Wein eingedeckt.

Granite Island
Nach Barossa ging´s Richtung Süden nach Granite Island weiter. Es ist eine wunderschöne Gegend. Am Mittag als wir ankamen war es gut 40 Grad. Phu!! Dass es so heiss war, war recht aussergewöhnlich. Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen und haben auf Granit Island einen Rundgang gemacht. Am anderen Tag hat der Wind dann vom Landesinnern wieder auf Richtung Ozean gewechselt und es war dann angenehme 30 Grad. :-)

Mount Gambier Region

Auf der Weiterfahrt sind wir am Blue Lake in Mount Gambier vorbeigefahren: echt wahnsinn wie blau der ist! In Port MacDonald haben wir den nächsten Halt gemacht. Wir wollten dort eigentlich endlich unseren 4 WD testen aber leider war am Morgen Flut und der Strand durfte nicht befahren werden. Stattdessen haben wir uns Tauchanzüge und Flossen gemietet und sind Richtung Ewens Ponds gefahren. Diese Ponds sind Weiher, die von Quellen direkt aus dem Boden gespeist werden (man sieht sogar an einigen Stellen wie das Wasser aus dem Boden kommt). Sie liegen wunderschön in Schilf eingebettet und das Wasser ist kristallklar. Diese Ponds sind etwas vom schönsten und spektakulärsten das das wir bis jetzt unter Wasser gesehen haben. Und zu unserer Freude vom Tourismus fast unentdeckt.

Great Ocean Road
Das nächste Highlight war die Great Ocean Road entlang der rauen und zerklifften Steinküste Südaustraliens. Die bekannten 12 Apostel waren ursprünglich 12 Felsen die majestätisch vor der Küste im Meer stehen (heute sind es noch drei oder vier weil die Apostel einstürzen, aber die koennen ja nicht alle paar Monate den Namen ändern). Wir haben im stürmischen Wind und sehr kühlen Temperaturen ausgeharrt bis es wirklich dunkel war um die Pinguine zu beobachten. Weil aber fast Neumond war, haben wir eh fast nichts gesehen und sind dann retour zum Parkplatz. Als wir den Motor starteten um nach „Hause“ zu fahren haben wir noch eine Überraschung erlebt. Die Armaturen und Rücklichter unseres Wicked funktionierten nicht. Wir sind aber trotzdem gut und ohne Busse am Campingplatz angekommen. Am nächsten Tag sind wir dann die Great Ocean Road entlang gefahren und haben oft anhalten müssen, weil uns beim Anblick der imposanten Felsküsste die Spucke weg blieb. (Schaut die Fotos an, es lässt sich nur schwer beschreiben) Der Abschluss der Great Ocean Road machte der weltberühmte Surfstrand Bells Beach in Torquay. Wegen des starken Windes und den kühlen Temperaturen sahen wir aber keine Surfer (too bad).

Melbourne
Am nächsten Tag sind wir dann statt zum surfen nach Melbourne gefahren. Am Sonntag haben wir uns vor unserem Treffen mit Anita noch Tickets für Roger Federer am Australian Open besorgt! Zum Mittagessen haben wir dann unsere Outback-Kollegin Anita in der City getroffen und sind nach St. Kilda (die Strandregion Melbournes) gefahren. Hier haben wir super fein gegessen, von den berühmten Acland-Cakes probiert und die Kite-Surfer in der Phillip Bay beobachtet. Wie immer wenn man es lustig hat, läuft die Zeit wie verückt, so haben wir uns dann schon bald wieder von Anita verabschieden müssen – schade, denn es war ein super Tag mit der Melbourne-Insiderin! Am nächsten Tag haben wir unseren Wicked abgegeben und sind zu den Docklands gefahren (die neue „Harbour“-Region von Melbourne). Die bauen hier sowas ähnliches auf wie Darling Harbour in Sydney. Nach einem guten Lunch sind wir retour in die Stadt, haben uns für Roger parat gemacht (Coiffeur, etc. ;-) und sind dann gegen sechs Uhr zur Rod Laver Arena spaziert. Unsere Plätze waren zwar relativ weit oben, dafür konnten wir das ganze Stadion überblicken und hatten eine super Sicht auf den Tennisplatz. Das Frauengame Handuchova – Gallaqua (AUS) war super spannend, natürlich war das ganze Stadion auf Gallaquas Seite, die eine wirklich gute Leistung zeigte und nur knapp gegen Handuchova verlor. Einige Minuten später war er dann da: Roger Feder stand auf dem Platz und das Stadion bebte! Das Game gegen Seppi (ITA) war spannend und wir mussten teilweise richtig zittern (wegen den ersten Aufschlägen). Mit schweissgebadeten Händen und Füssen konnten wir dann aber kurz nach Mitternacht aufatmen: Roger hatte ihn bezwungen! Es war ein tolles Erlebnis! Wir hoffen, dass Roger es an den Australien Open noch weit schafft! Hopp Schwiiz!!!

Am nächsten Tag sind wir Richtung Flughafen und zum vierten Mal mit Quantas geflogen (und zum vierten Mal mit Verspätung, aber was solls, wir haben ja Zeit). Wir sind gut in Christchurch (New Zealand) angekommen, haben ein cooles Hotel und müssen jetzt auch schon wieder los: Treffen mit Martina und Andrea aus der Schweiz! Wir haben halt trotzdem unsere Termine. :-)

Dienstag, 13. Januar 2009

Face the Outback

Am 2. Januar sind wir in Alice Springs (16544 km von Bern entfernt) gelandet. Alice Springs ist DAS Outback-Partyzentrum. Nicht unbedingt weil es hier so tolle Partys gibt, sondern eher weil im Umkreis von 2000 km nichts ausser Steine und Staub ist…

Tag 1: von Alice Springs zum Kings Canyon
„Kontinentalfrühstück“ im Toddy´s Shity Backpakers: drei Scheiben gefrorener Toast, ein Toaster für 30 Leute. Mmhhh… Morgens um 6.10 werden wir von Ihrem Tourguide Jason abgeholt – die Reise beginnt. Nachdem unsere 9 weiteren Outback-Mates abgepickt wurden, fahren wir Richtung Kings Canyon.
Die Outback-Landschaft ist ungewöhnlich grün, weil es im letzten Monat soviel geregnet hat wie normalerweise in drei Jahren (350 mm). Die Temperaturen sind mit 35-40 Grad recht angenehm. Trotzdem sind wir an diesem Tag die einzige Gruppe die den Kings Canyon Rim Walk wagt – die ersten 20 Minuten bestehen aus einer brutalen 75° Steigung. Der Walk dauert insgesamt 3 Stunden und bringt uns zu den schönsten Aussichtspunkten des Kings Canyon und einem angenehmen Bad im Garden of Eden (natürlicher Swimmingpool im Canyon). Ziemlich nassgeschwitzt sind wir zum Camp und haben – mitten in der australischen Wüste – das nächste Bad genossen (dieses Mal im kühlen Swimmingpool).
Nach einem feinen BBQ Abendessen mit unseren lustigen Gruppengspändli haben wir es uns in einem Swag (Schlafsackhülle) gemütlich gemacht und unter freiem Himmel geschlafen. Die tausend Sterne waren atemberaubend und sogar die Milchstrasse konnte man sehen, da hier in einem Radius von ca. 2000 km keine grösseren Städte und somit keine Lichtemissionen sind.

Tag 2: von Kings Canyon zum Uluru
Morgens haben wir uns vom Kings Canyon Camp auf den Weg zum Uluru (Ayres Rock) gemacht – eine vierstündige Fahrt durchs Outback. Zum Glück hat Jason uns schöne Kalk-Neon-Schreiber gegeben, damit wir unsere Fenster beschriften konnten – eine lustige Beschäftigung. So haben wir dann auch von allen erfahren wer wie heisst und woher kommt: Annemarie alias Mary Poppins (weil sie einen coolen roten Regenschirm als Sonnenschutz dabei hatte) aus Bern, Regula aus Ottikon, Eva aus Deutschland, Renato aus Basel, die Franzosen Christian aus Frankfurt und Jérôme aus Köln, Mirella aus London-Italy, Anita aus Melbourne und Ashley aus Bris Vegas (Brisbane, Australien). Unser Tourguide Jason ist ein richtiger Crocodile-Dundee und Meister des Überlebens im Outback. Eine lustige Truppe und wieder mal viele Schweizer – wir fragen uns langsam ob überhaupt noch welche in der Schweiz sind, so viele wie es hier in Australien hat… zur Abwechslung hatte es aber mal keine Neuenkircher dabei ;-).
Am Nachmittag haben wir uns etwas im Aboriginal Culture Center umgesehen – sehr interessant. Zurück im Ulara Camp haben wir dann wieder eine wirklich „eiskühle“ Abkühlung im Swimmingpool genossen und sind dann für den Sonnenuntergang zum Uluru gefahren und haben den Abend mit einem Glas Champagner und einem feinen Abendessen ausklingen lassen.

Tag 3: Uluru und Kata Tjuta (The Olgas)
Morgens um 4.00 hiess es aufstehen und zum Sonnenaufgang beim Uluru sein. Der rote Felsen war atemberaubend und wurde von etwa 500 gähnenden Touristen bestaunt. Etwas später haben wir dann den Uluru Basewalk (9 km) gemacht und den mystischen Felsen von allen Seiten bestaunt. Nach einem feinen Sandwich-Mittagessen gings weiter zu den Olgas – leider war der Valley of the Winds Walk wegen zu grosser Hitze geschlossen. So konnten wir nur eine Stunde bis zum ersten Aussichtspunkt gehen. Kata Tjuta hat uns aber trotzdem fast besser gefallen als Uluru, weil hier nicht alles so überloffen war. Unser Guide Jason hat mit seinem Drachenauge sogar einen Dragon gesichtet. Ja, es gibt sie wirklich: die Drachen. Allerdings speien die im Outback kein Feuer. Brauchts auch nicht, es ist eh schon genug heiss. ;-) Der Drache war ein horny evil äh thorny devil (stacheliger Teufel).

Tag 4: von Uluru nach Coober Pedy
Heute liegt der „Fahritag“ vor uns: 8 Stunden durchs Outback nach Coober Pedy. Christian und Jérôme haben sich an einer Tankstelle ein Plüsch-Känguru und ein Plüsch-Koala gekauft. Damit uns auf der Fahrt nicht langweilig wurde, haben wir Namen für die beiden gesucht und abgestimmt. Nach zwei Stunden konnten wir dann „Jeffrey Jumper“ und „Lazy Olgi“ offiziell in unserem Bus und auf der „craziest tour ever“ begrüssen.
Vor Coober Pedy haben wir noch einen Stop bei den Breakaways gemacht - das sind super schöne farbige „Berge“ (in der Schweiz wären das Hügel, aber ist ja egal). Hier wurden schon viele Filme, insbesondere Weltall- und Mars-Filme gedreht (Mad Max, Mission to Mars, Pitch Black). In Coober Pedy hatte es dann sogar noch Sets von diesem Filmen (z.B. ein gerostetes Marsmobil aus Mad Max).
Unser Hotel war der absolute Hammer: huuu…. underground! Coober Pedy hat etwa 4000 Einwohner. Die meisten davon meisseln sich ihre Wohnung im Untergrund in den Felsen (Baukosten: 4 Zimmer Wohnungen ab 15´000 AUD) wo es konstant angenehme 26 Grad ist. Die brauchen also weder Klimaanlage noch Heizung und haben somit geringe Nebenkosten – dafür ist das Trinkwasser sauteuer (1 L = 5 AUD).
Das Gebiet in und um Coober Pedy liefert die schönsten und meisten (90%) Opale auf der ganzen Welt. Opale gibt’s in allen Farben, wobei der schwarze Opal der seltenste und somit teuerste ist.
Am Abend sind wir in Coober Pedy feine Pizza essen gegangen und haben den Aussies etwas Deutsch beigebracht (chchchchch). In einer „richtigen“ Underground Bar haben wir dann bis in die Nacht gefeiert und den Aussies gezeigt was ein goldener Tequila ist… die australische Variante hat uns nämlich nicht so zugesagt: Salz von der Hand schnupfen, Zitrone ins Auge ausquetschen und dann den Tequila auf Ex. Wer will, kanns ja mal probieren (Videobeweis nicht vergessen!).
Übrigens: die australischen Billard-Regeln sind auch lustig. Wenn einer alle Kugeln versenken konnte und sein Gegner keine, muss der Gegner zweimal ohne Hosen um den Tisch rennen. Wir danken unserem Tourguide Jason für diese Information.

Tag 5: von Coober Pedy nach William Creek
Morgens haben wir unser Glück mit Opal Fossiking (Opale budeln) versucht. Yvonne hat ein schöne „Vorstufe“ von einem Opal gefunden und Martin sogar einen Stein mit weissen Opalen drin (Wert ca. 40-70 bucks = „Stotz“ auf englisch). Nach einer erneuten Abkühlung im Swimmingpool haben wir uns dann über Dirt Roads (Schotterpisten) auf den Weg nach William Creek gemacht. Das ist eine richtige Outbacktown: ein Pub, ein Hotel, ein Restaurant, ein Campingplatz, die grösste Catel Station (ca. 7000 Kühe und eine Riesen-Fläche, deren Grösse wir nicht mehr genau wissen), acht Einwohner. Weil hier allerdings nichts los war (was nicht erstaunlich ist) sind wir nach einem kühlen Bier in den Swag gerutscht. Apropos Swagging: Mirella aus Italien (wohnt jetzt in London) hatte noch nie zuvor gecampt, sich aber trotzdem ans „swaggen“ gewagt. Und es hat ihr richtig gut gefallen. Jason hat ihr dann vorgeschlagen, mal vor dem Buckingham Palast zu swaggen. Falls dann die Queen käme und fragen würde, was sie dort macht, wäre die Antwort: I´m swagging mate. ;-)

Tag 6: von William Creek nach Angorichina
Morgens hat Martin zusammen mit ein paar anderen einen einstündigen Rundflug übers Outback gemacht für sagenhafte 100 CHF. Die verschiedenen orangenen, beigen, braunen, roten Wüsten und die ausgetrockneten, grün überwachsenen Flussbetten dazwischen waren beeindruckend.
Auf der Weiterfahr in den Süden sind wir mitten in der Wüste an einem interessanten Stelle vorbeigekommen: the Bubbler. Das ist eine Wasserquelle mitten in der Wüste, wo das Wasser aus den Tiefen der Erde rausblubbert. An der Oberfläche eine kleine Quelle, im Untergrund aber ein Wasserreservoir viermal so gross wie Sydney Harbour! Die umliegenden 20-50 Meter waren dann auch recht grün bewachsen. Allerdings versinkt das Wasser dann wieder spurlos irgendwo im Outbackboden.
Auf der Weiterfahrt wurden die Strassen immer schlechter, Jason rockte die Dirt Roads aber weiterhin mit 80 bis 100 km/h. Dann plötzlich: ein Schlagloch, ein Bus-Jump und ein Loch in der Heckscheibe. Obwohl wir die Scheibe provisorisch mit Karton und Isoband fixierten, fand der feine Outback-Staub seinen Weg durch die Ritzen und wir haben eine zweistündige Fahrt genossen, bei dir wir froh gewesen wären um einen vietnamesischen Mundschutz. Naja, die Tour heisst ja „Face the Outback“ und war somit sehr authentisch.
Abends sind wir in Angorichina im Flinders Ranges National Park angekommen, pünktlich um 17.55 – fünf Minuten bevor der Bottle Shop (Tankstelle für durstige Mates) schliesst. Zur Abwechslung konnten wir wieder mal auf einer Matratze und mit einem Dach über dem Kopf schlafen.

Tag 7: von Angorichina nach Wilpena Pound
Am Morgen begannen wir den Tag mit einem Spaziergang durch die hügelige, wunderschöne und zur Abwechslung recht grüne Landschaft von Angorichina und fuhren anschliessend nach Wilpena Pound (Flinders Ranges Nationalpark), wo wir unsere Zelte fassten und in schweizerischer Manier aufstellten (schnell und ohne Falten). Nach dem Mittagessen machten wir uns auf zu einem zweistündigen Walk auf einen Hügel. Von dort aus konnten wir die Flinders Ranges überblicken – eine wunderschöne Berg(hügel)-Kette, die so aussieht wie ein grün-rotes Willisauer-Ringli. Zurück im Camp, waren wir wieder mal froh um eine Abkühlung im Swimmingpool. Zum Glück ist bei den Ozzies vieles gratis: hier gab es lustige Wasserpistolen! 

Tag 8: von Wilpena Pound nach Adelaide

Seufz… der letzte Tag der genialen Outback-Tour bricht an und wir machen uns auf in den Süden. Mittagsstopp machen wir in einer verschlafenen, aber hübschen Outbacktown. Auf der Weiterfahrt hat es langsam wieder mehr Bäume, mehr Grünes und grössere Dörfer. Am Nachmittag machen wir noch einen Stopp in einem Weingut im Clare Valley, kaufen ein Abschiedsgeschenk für Jason und kommen schlussendlich gegen sechs Uhr in Adelaide an. Weil wir uns kaum von unserer Gruppe trennen können, treffen wir uns alle später noch zu einem lustigen Abendessen und Pancake-Dessert. Mmhhh...
So geht unsere Outback-Tour mit vielen atemberaubenden, interessanten, unvergesslichen Momenten und Leuten zu Ende. Wir schlüpfen in unsere Betten im „Nomads Backpacker“ in Adelaide, schlafen wie Hergöttli und träumen vom Outback, den Aborigines und nervigen Fliegen.

Die Tage danach

Nach einem Tag in Adelaide – „the shity city – ashole of the world“ wie sie Tourguide Jason nennt – picken wir unseren nächsten Wicked Camper ab. Weil unsere Kategorie nicht verfügbar ist, kriegen wir ein gratis Upgrade auf einen 4WD-Camper (mit dem Spruch: every day above ground is a good one). Wir machen uns auf den Weg ins Barossa Valley zu den feinen Weinen von Wolf Blass und Peter Lehmann! Am nächsten Tag sind wir nach Victoria Harbour gefahren und haben zum ersten Mal in diesem Jahr Meer gesehen und waren auf einer Insel (Granite Island – die Pinguin-Insel). Für die Pinguine war es allerdings zu heiss um aus dem Wasser zu kommen, weil es hier rekordverdächtige 42 Grad heiss ist. Heute machen wir uns auf dem Weg in die Little Dessert – dem Outback von Victoria – und probieren uns im 4WD-fahren!

Donnerstag, 1. Januar 2009

Happy new year!

Die letzten Tage im alten Jahr waren wir in Esperance und im Cape Le Grand Nationalpark – hier sind die schönsten Strände Australiens. Dies ist erstaunlicherweise kein Marketinggag sondern Realität. Ehrlich: so schöne Strände haben wir bis jetzt noch nie gesehen. Und sogar Kängurus haben wir am Beach getroffen! Im Cape Le Grand Nationalpark konnten wir mit etwas Glück den letzten freien Campingplatz an der Lucky Bay ergattern. Und wiedermal ist die Welt ach so klein: wir parkieren direkt neben unseren alten Tauch-Bekannten aus Exmouth – Claudia und Marc aus München. :-)

Irgendwann zwischen Weihnachten und Silvester sind wir den Ocean Drive in Esperance gefahren und haben an traumhaft schönen Stränden Sonne getankt. (PS an Roli N. aus N. : Sonnenbrand hatten wir glücklicherweise noch keinen, das Naturejogurt haben wir darum für ein feines Fruchtdessert gebraucht… mal abwarten, vielleicht brauchen wir deinen Gutschein trotzdem noch.)

Auf dem Rückweg nach Perth haben wir am Wave Rock Halt gemacht. Ein grosser Steinfelsen der aussieht wie, man staune: eine Welle. War noch lustig, allerdings weit weniger beeindruckend als auf den Fotos.

Für Silvester haben wirs gerade noch nach Perth geschafft. Die Strände in Esperance waren einfach zu schön… Wieder einmal hatten wir Glück und konnten noch ein Appartement in der Nähe vom Kings Park ergattern. Uff… Den Silvesterabend haben wir dann in Nordbridge – dem Kultur- und Partyviertel von Perth – verbracht. Die Strassen waren überfüllt mit Leuten, vielen Restaurants, Bars und Bühnen mit Live-Musikern. Alles in allem ein gelungener Abend und ein guter Rutsch ins 2009! Wir hoffen, ihr alle seid 8 Stunden später gleich toll gerutscht!

Morgen fliegen wir in die Mitte von Australien nach Alice Springs. Von dort fahren wir in 10 Tagen durchs Outback bis nach Adelaide - das neue Jahr ist also mit etwa 50 Grad ziemlich "hot"! See-ya und wir freuen uns auf News von euch!

PS: Das Resultat der Blog-Abstimmung: unbeatable Böögi mit seiner quadratischen Autonummer! Aber geshoppt wird weiterhin! :-)